Filsø

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Die Stiftung Aage V. Jensens Fond erwarb den See Filsø im Jahre 2010, um das wichtige Naturgebiet wiederherzustellen, das der See vor der Austrocknung war. Es wurde ein umfangreiches Renaturierungsprojekt durchgeführt, im Zuge dessen groβe landwirtschaftlich genutzte Gebäude entfernt, 3 Pumpenstationen stillgelegt, die Deiche um den See entfernt und die Entwässerungskanäle aufgefüllt wurden.

Der See Filsø in der Vergangenheit
In der Steinzeit war der See Filsø ein groβer Fjord oder eine Bucht an der Nordsee, bis vor über 4.000 Jahren das Eindringen des Meeres durch die Bildung von Landzungen und Sandtreiben an der Küste beendet wurde. Der See Filsø wurde ein Süβwassersee, der Wasserstand stieg und erreichte zeitweise 7 m über dem Meeresspiegel. So erreichte der See eine Fläche von über 3.000 ha – damals Dänemarks zweitgröβter See nach dem See Arresø. 1848 wurde die Mühle Henne Mølle gekauft, um den See Filsø zu entwässern, und vier Jahre später wurde der Wasserspiegel des Sees auf nur 2,2 m über dem Meeresspiegel gesenkt und die Fläche des Sees wurde auf nur 750 ha reduziert. In den Jahren 1941-1950 wurde der Rest des Sees ausgetrocknet und bebaut.

Der Verlust der Naturwerte durch die endgültige Austrocknung des Sees war erheblich. Aber dafür wurden über 1.200 ha gepflügt und 1990 wurde mitten im Gebiet in Langodde ein Schweinemastbetrieb mit einem Bestand von 560 Sauen errichtet.

Die Natur kehrt zurück
An den Stellen, an denen einst die Felder lagen, wurde ein neuer Flachwassersee, umgeben von Wiesen, Mooren und Röhricht, geschaffen. Im See liegen einige fuchssichere kleine Inseln und Werder, auf denen die Vögel brüten können. Der Damm, der angehoben wurde, führt über den neuen See, so dass man immer noch durch das Gebiet spazieren gehen und Fahrrad fahren kann. Zusammen mit der Heide Filsø Hede und dem See Fidde Sø ist das Naturgebiet gut 2.328 ha groβ.

Einige Felder auf beiden Seiten des Sees sind bewahrt worden. Hier können Gänse und Rotwild nach Nahrung suchen. Für Besucher wurden vier Vogelbeobachtungstürme, Stege, Aussichtspunkte und drei Parkplätze eingerichtet. Mehrere Kilometer Wege geben die Möglichkeit, im Gebiet herumzukommen und die Natur, den neuen See und das reiche Vogelleben zu genieβen.

Das Tierleben wird geschützt
Die Renaturierung des Sees Filsø sorgt dafür, dass das Gebiet ein äuβerst wichtiger Rastplatz auf den Wegen der Zugvögel entlang der dänischen Nordseeküste ist. Am See Filsø sind 252 Vogelarten festgestellt worden und von diesen sind ganze 235 Arten seit der Übernahme durch die Stiftung registriert worden. Viele Vögel bleiben länger im See und auf den Wiesen und an einzelnen Tagen kann man groβe Scharen von u.a. Kurzschnabelgänsen, Graugänsen, Goldregenpfeifern und Schwänen im See und auf den Wiesen erleben. Neu dazu gekommene markante Brutvögel am See Filsø sind der Seeadler, die Rohrdommel und der Kranich.

Im Winterhalbjahr kann man mehrere Wanderfalken erleben und im Frühling und Herbst bilden riesengroβe Scharen von Staren die so genannte „Schwarze Sonne“ über dem Wasser. Im Herbst sind häufig beeindruckend viele Schwalbenschwärme zu beobachten.Alle Vögel, die normalerweise an Seen leben, wie Enten, Graugänse, Lappentaucher, Blässhühner, Graureiher und Kiebitze, haben bessere Brut- und Lebensbedingungen bekommen.

Im See werden Bestände an Rotaugen, Brachsen, Flussbarschen und Hechten aufgebaut. In und um den See sind Lebensräume für Wasserinsekten und Kröten eingerichtet worden. Der See Filsø ist mit 62 Arten bereits Dänemarks artenreichster See was Wasserpflanzen betrifft. Der groβe Bestand an Rotwild hat in den Randgebieten der Heide ideale Lebensbedingungen.

Herzlich willkommen am See Filsø – auch mit Hund, aber dieser muss angeleint sein!

Eine Stiftung für die dänische Natur
Die Stiftung Aage V. Jensen Naturfond arbeitet für die Bewahrung der Natur und den Schutz von Wildtieren. Die Stiftung unterstützt zahlreiche Naturprojekte in Dänemark, insbesondere Naturvermittlung, und hat eine Reihe von Dänemarks wichtigsten Naturgebieten erworben.