Æbelø

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Willkommen auf Æbelø
Æbelø liegt im Kattegat, knapp 4 km von der nordfünischen
Küste entfernt. Die Insel und das umliegende, flache Meeresgebiet stehen unter Naturschutz, sind aber für die Öffent-lichkeit zugänglich. Ein 1,5 km langer, markierter Pfad führt bei Ebbe von Lindøhoved nach Æbelø Holm. Hier kann man zu Fuß gehen – in der Regel steht das Wasser bis zu 3 Stunden vor und nach der Ebbe weniger als 30 cm hoch.

Die Natur auf Æbelø
Æbelø ist ein Freiraum für die Natur, wo Tiere und einheimische Pflanzen sich ungestört entwickeln können. Der größte Teil des Waldes auf Æbelø ist unberührter Wald, wo umgefallene Bäume liegen bleiben und zu Lebensraum für Pilze und Kleingetier werden. Hier wachsen zwei Lindenarten, alte Buchen, von der Küste geprägte Eichenwälder mit knorrigen Bäumen und natürlich die wilden Apfelbäume, von denen die Insel ihren Namen (Apfelinsel) hat. Das Tierleben auf Æbelø umfasst sowohl Vögel als auch Insekten, die man kaum anderswo in Dänemark findet. Die abwechslungsreiche Natur mit Wald, Feuchtgebieten und unberührten Lichtungen sind wertvoller Lebensraum für zahlreiche Arten, die in Kulturlandschaften kaum überleben können. Die Stille und die Kräfte der Natur geben auf Æbelø den Ton an, umgeben von den Wellen des Kattegats und der frischen Meeresluft.

Eine alte Landschaft
An der Düne beim Aussichtspunkt nahe Æbeløs nordöstlicher Ecke kann man die gefalteten Schichten des dunkelgrauen Æbelø Lehms sehen, der vor 55-60 Millionen Jahren entstand. Hier rutschen oft große Lehmmassen ins Wasser, was am hohen Gehalt des Minerals Smektit liegt, welches große Wassermengen speichern kann.

Vor 8-9.000 Jahren tauchte Æbelø aus dem Kattegat auf, als das Steinzeitmeer sich zum letzten Mal zurückzog. Die Wellen entfernten Steine, Sand und Lehm von der Nordseite der Insel und lagerten sie windgeschützt auf der Südseite der Insel, wobei sowohl Brådet als auch Æbelø Holm entstanden. Eine schöne Steinsammlung von Æbelø ist im Nordfyns Museum in Bogense ausgestellt.

Brennholz, Landwirtschaft und Jagd
Schon seit dem frühen Mittelalter hat man auf Æbelø Brennholz geholt, gejagt und Haustiere weiden lassen. 1623 kauften die Bürger Bogenses die Insel und fingen an, den Wald zu roden. Mitte des 16. Jahrhunderts gab es so viel Landwirtschaft, dass die Insel permanent bewohnt war. Bis zum 2. Weltkrieg lebten 50 Menschen auf Æbelø, und die Insel hatte ihre eigene Schule. In den 1960er Jahren verließen viele die Insel. Nach und nach wurden die meisten Gebäude entfernt, außer Æbeløgård mit der strohgedeckten Schmiede und dem 18 Meter hohen Granitleuchtturm von 1883 auf der Nordwestspitze der Insel.

Renaturierung
1995 erwarb Aage V. Jensen Naturfond Æbelø zusammen mit Æbelø Holm, Dræet und Teile von Eilinge um die Inseln der Natur zurückzugeben. Seitdem wurde eine zielgerichtete Renaturierung durchgeführt, um den verloren gegangenen Lebensraum der Tiere und Pflanzen stufenweise wiederherzustellen. Der gepflanzte Nadelwald (30 ha) auf Æbelø wurde entfernt und kilometerlange Wildzäune abgebaut, so dass die Tiere auf Æbelø sich frei bewegen können. Gräben wurden zugeschüttet, damit die ursprünglichen Sümpfe wieder feucht wurden und Wasserlöcher wurden gereinigt, um Wasserinsekten und Amphibien bessere Lebensbedingungen zu bieten.

Æbelø, Æbelø Holm, Dræet und das umliegende Meer wurden 1998 unter Naturschutz gestellt, um die natur- historischen und landschaftlichen Werte zu schützen und wieder aufzubauen. Bereits 1924 waren Teile des Eichenwaldes im Norden der Insel unter Naturschutz gestellt worden. Dort lebte Dänemarks letzter Bestand von Europas größtem Käfer, dem Hirschkäfer, bis in die 1950er.

Pflanzen und Pilze
Nach einem Jahrhundert mit intensiver Wildpflege, dem Anbau von Wildfutter auf den Strandweiden und einer starken Beweidung hat man sich zum Ziel gesetzt, vielen von Æbeløs seltenen Pflanzen mehr Lebensraum zu geben. Im Wald findet man z.B. die seltene Schmarotzerpflanze Schuppenwurz zusammen mit Orchi-deen wie Männliches Knabenkraut und Großes Zwei-blatt, und entlang des Südendes der Insel findet man die stechende Stranddistel.

Über 400 Arten von Pilzen, Flechten und Moosen sind auf Æbelø bekannt.

Große und kleine Tiere
Die weidenden Damhirsche und Mufflons halten die Grasgebiete zum Nutzen der vielen Pflanzen und Schmetterlinge offen. Auf Æbelø findet man heute Europas nördlichsten Bestand der 15 mm großen Schönen Landdeckelschnecke (Pomatias elegans). Im Waldsee und in den kleinen Wasserlöchern wimmelt es von Kleinen Wassersalamandern.

Es gibt fast 1.000 Arten von Käfern auf der Insel. Das entspricht etwa einem Viertel aller Käferarten Dänemarks. Einer der auffälligsten ist der 20 mm große und brummende Goldglänzende Rosenkäfer. Der Bestand geht in Dänemark zurück, jedoch nicht auf Æbelø, wo zahlreiche ausgewachsene Käfer oft auf Doldenblüten oder blühendem Holunder zu finden sind und wie Juwelen in der Sommersonne funkeln. Um den Jahrtausendwechsel standen 15 Käferarten auf Æbelø auf der Roten Liste mit seltenen oder bedrohten Tierarten in Dänemark.

Das Vogelleben
Auf und um Æbelø wurden über 170 Vogelarten regis- triert. Seit 2011 brüten Seeadler hier erfolgreich auf einem Baum in der Mitte der Insel. Um den Adlern Ruhe zu gewähren, darf man nur die Pfade betreten, die auf der Karte in dieser Broschüre gekennzeichnet sind. Mit etwas Glück trifft man auch auf eine Hohltaube, einen Fuchs oder vielleicht auf einen Neuntöter. Entlang der Küstenlinie sind die vielen Küstenschwalben, die jedes Frühjahr ihre Nester bauen, nicht zu übersehen. Auch der seltene und hübsche Singvogel Pirol brütet auf Æbelø. Er ist so groß wie eine Amsel, sieht aber aus wie ein tropischer Vogel mit seiner knallgelben Farbenpracht. Man sieht ihn nur selten, hört aber oft seinen typischen Ruf, »or-i-ol«, der ihm seinen Namen gab.

Auf dem Weg nach Æbelø und längs der Küste be-obachtet man viele Wasservögel. Am zahlreichsten sind die Eiderenten. Zusammen mit Möwen, Seeschwalben und vielen anderen Wasservögeln brüten sie hauptsächlich auf Dræet und Ejlinge, weshalb man die Kleininseln während der Brutzeit nicht betreten darf (1/3-15/7, und bei Drætte Holm westlich von Dræet bis zum 1/9).

Um einen fachlich bewusste und vielseitige Naturverwaltung auf Æbelø zu sichern, wurde ein Naturrat mit Vertretern von Danmarks Naturfredningsforening (Naturschutzverein) und Dansk Ornitologisk Forening (Ornithologischer Verein) sowie Friluftsrådet gebildet.

Viel Vergnügen auf Æbelø!

Ziel ist es, allen in Dänemark die Möglichkeit
zu geben, eine vielfältige Natur zu erleben
– heute und auch in Zukunft.

Æbelø

Wichtige Information

Verhaltensanweisungen:

  • Sie dürfen sich ganztägig am Strand aufhalten, aber nur mit Erlaubnis übernachten. Von 6 Uhr bis Sonnenuntergang darf man auch die markierten und in der Karte verzeichneten Pfade betreten sowie brachliegende offene Areale.
  • Hunde sind auf Æbelø an der Leine zu führen.
  • Während der Vogelbrutzeit (1. März -15. Juli) dürfen Sie auf Dræet nicht an Land gehen und auf Æbelø Holm den Weg nicht verlassen.
  • Drætte Holm darf während der Brutzeit der Vögel vom 1. März bis 1. September nicht betreten werden.
  • Offenes Feuer ist auf Æbelø nicht erlaubt.
  • Sie dürfen keine Pflanzen, Pilze, Tiere oder totes Holz entfernen.

Nicht vergessen:
Sie müssen ca. 1,5 km durch Wasser gehen. Behalten Sie daher die Gezeiten im Auge.

  • Entnehmen Sie die Flutzeiten der Hochwasser-Tabelle auf Lindøhoved oder auf visitnordfyn.dk, bevor Sie losgehen. Kräftiger Wind aus NW = Hoher Wasserstand.
  • Nehmen Sie Essen und Getränke mit.
  • Es gibt keine Transportmöglichkeiten.
  • Denken Sie an geeignete Schuhe für den Gang durchs Wasser.
  • Die Fußwegstrecke nach Æbelø ist 4 km lang.
  • Ein Spaziergang rund um Æbelø ist 7 km lang.
  • Schützen auch Sie die besondere Natur und nehmen Sie Ihren Abfall mit nach Hause.